Im Sinne der Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse sollte eine flächendeckende, lokal verfügbare Beratung- und Unterstützungsstruktur für alle Verbraucherinnen und Verbraucher gewährleistet sein. Hieran mangelt es allerdings besonders in ländlichen Gebieten, weil herkömmliche Beratungseinrichtungen durch ihr begrenztes Einzugsgebiet und ökonomische Zwänge beschränkt werden. Eine vielversprechende Lösungsstrategie stellt aufsuchende Verbraucherarbeit dar, bei der sich Verbraucherinnen und Verbraucher vor Ort beraten und unterstützen lassen können (vorausgegangenes Projekt hier). Die VZ NRW erprobt daher in einem Pilotprojekt ein innovatives Konzept der aufsuchenden Verbraucherarbeit im Kreis Höxter. Ziel ist es, niedrigschwellige, dezentrale Bring-Strukturen unter Einbeziehung der Zivilgesellschaft vor Ort zu etablieren und diese systematisch in die bestehenden Informations- und Unterstützungsinfrastrukturen der Verbraucherzentralen einzubinden, damit eine größere Anzahl von Verbraucherinnen und Verbrauchern erreicht wird.
ConPolicy begleitet das Pilotprojekt der VZ NRW in Höxter durch wissenschaftliche Beratung und Evaluation. Die Projektbeteiligten vor Ort werden in einem ersten Arbeitspaket in Workshops wissenschaftlich beraten und etwa bei der Formulierung von Wirkungszielen unterstützt. In einem weiteren Schritt soll ein passgenaues Evaluationskonzept zur Bewertung von Maßnahmen und Effekten erstellt werden. Das dritte Arbeitspaket umfasst die Evaluation der geleisteten Verbraucherarbeit im Kreis Höxter. Abschließend soll, nach einer Diskussion der Erfahrungen, ein Abschlussbericht Vorschläge präsentieren, wie die gewonnenen Erkenntnisse generalisiert und auf andere ländliche Regionen in NRW und bundesweit übertragen werden können.