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Projekt für das Europäische ParlamentStudie zur Umsetzung der Pauschalreiserichtlinie

Projektzeitraum:
April – September 2023

Auftraggeber:
Europäisches Parlament – Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz (IMCO)

Projektpartner:
VVA

Pauschalreisen – einschließlich vollständig organisierter Reisen, aber auch Kombinationen von zwei oder mehr Reiseleistungen wie die Kombination eines Hotelaufenthalts mit einem Mietwagen – bieten im Vergleich zu einzeln gebuchten Reiseleistungen eine Vielzahl von Verbraucherrechten. Diese Rechte sind in der EU-Pauschalreiserichtlinie (PTD) geregelt. Die PTD wurde zuletzt im Jahr 2018 überarbeitet, wird nun aber erneut überprüft, um den jüngsten Veränderungen der Reisebranche Rechnung zu tragen.

Ziel der Studie war es, die Pauschalreiserichtlinie zu bewerten, mit besonderem Fokus auf:

  • Analyse der Performance der Richtlinie in der EU. 
  • Untersuchung der Umsetzung und Durchsetzung der PTD in 10 ausgewählten Mitgliedstaaten, nämlich CZ, DE, EL, ES, FI, FR, IT, NL, PL, RO.
  • Ermittlung von potenziellen Auswirkungen der Digitalisierung auf die Eignung der PTD. 
  • Bewertung des Verbraucherbewusstseins.
  • Ausarbeitung politischer Empfehlungen zur Prüfung durch den IMCO-Ausschuss.

ConPolicy wurde mit der Bewertung des Verbraucherbewusstseins hinsichtlich der durch die PTD gewährten Rechte beauftragt. Zu diesem Zweck führten wir eine Auswertung des öffentlichen Diskurses, Experteninterviews und Konsultationen mit Interessenvertretern durch.

Die Studie ergab, dass die Definitionen von Pauschalreisen und verbundenen Reiseleistungen (LTA) aktualisiert werden müssen, da sie in der Praxis nicht ausreichend klar und praktikabel sind. Ferner wurde festgestellt, dass das Gesetz zwar die Bereitstellung der erforderlichen Informationen vorgesehen hat, die Informationsunterlagen in der Praxis jedoch häufig nicht gelesen und nicht ausreichend verstanden werden. Es wurde vorgeschlagen, dass ein Produktinformationsblatt, wie es für Versicherungsleistungen verwendet wird, das Verständnis für die Rechte und Pflichten der Verbraucher bei Pauschalreisen verbessern könnte.

Darüber hinaus ist die in der Reisebranche weit verbreitete Praxis der Vorauszahlungen ein Problem. Wenn Verbraucherinnen und Verbraucher im Voraus zahlen müssen, befinden sie sich oft in einer schwachen Position, wenn es darum geht, Erstattungen aufgrund von nicht konformen Leistungen, nach Leistungsänderungen und insbesondere bei Insolvenzen einzufordern. Die Studie ergab auch, dass der durch die PTD geschaffene Rechtsrahmen im Allgemeinen gut und zweckmäßig ist. Dennoch fanden die Verbraucher es oft schwierig ihre Rechte durchzusetzen. Dies liegt daran, dass sie regelmäßig zwischen verschiedenen Anlaufstellen hin- und hergeschoben werden und es schwierig ist, Reiseveranstalter dazu zu bringen, ihrer Verantwortung nachzukommen.

Die Studie wurde zur Unterstützung der laufenden parlamentarischen Arbeit des IMCO-Ausschusses für Binnenmarkt und Verbraucherschutz des Europäischen Parlaments erstellt.

Die vollständige Studie kann hier abgerufen werden.

Projektteam

Projektmanagerin

030 / 2359116-17 a.cerulli-harms@conpolicy.de

Projektmanager

030 / 2359116-19 o.lell@conpolicy.de