Am 09. Januar 2016 startete die Europäische Kommission erstmalig eine Online-Plattform zur alternativen Streitbelegung zwischen Verbrauchern und Online-Händlern. Im Rahmen des digitalen EU-Binnenmarktes sowie einer ADR (Alternative Dispute Resolution)-Richtlinie und der ODR (Online Dispute Resolution)-Verordnung aus dem Jahr 2013 soll die Plattform den Umgang mit Beschwerden im Online-Handel erleichtern und so das Vertrauen von Verbrauchern für Onlinekäufe stärken. Zunächst sind Schlichtungsstellen dazu angehalten, sich bei der Online-Plattform anzumelden und sich mit dieser vertraut zu machen. Ab dem 15. Februar 2016 wird die Plattform für Verbraucher geöffnet.
Für Verbraucher sind im Hinblick auf die neue ODR-Plattform folgende Aspekte von Bedeutung:
- Sie soll Verbrauchern helfen, Beschwerden über im In- oder Ausland getätigte Onlinekäufe oder über vertragliche Streitigkeiten in einfacher Weise einzureichen und mit den betroffenen Online-Händlern zu lösen.
- Spezielle Beschwerdestellen sollen dabei zwischen Verbrauchern und Unternehmen vermitteln, um Streitfragen außergerichtlich sowie zeit- und kosteneffizient zu schlichten.
- Unternehmen werden zukünftig dazu verpflichtet, den Link zur ODR-Plattform auf ihrer Website anzugeben.
Věra Jourová, EU-Kommissarin für Justiz, Verbraucherschutz und Gleichstellung, kommentierte das Vorhaben wie folgt: „Jeder dritte Verbraucher berichtet innerhalb des letzten Jahres über Probleme beim Online-Kauf. Jedoch hat sich nur ein Viertel dieser Verbraucher tatsächlich beschwert, da entsprechende Verfahren als zu zeitaufwändig und der Erfolg der Beschwerde als unwahrscheinlich eingestuft wurden. Die neue Online-Plattform wird sowohl Verbrauchern als auch Unternehmen Zeit und Geld ersparen. Ich bin zuversichtlich, dass die Plattform von allen Seiten gut angenommen wird und zur Entlastung von Verbrauchern beiträgt.“
Quelle: Europäische Kommission
Weitere Informationen, ADR-Merkblatt und Link zur ODR-Plattform