Der Bericht zum Forschungsvorhaben „Weiterentwicklung des umweltökonomischen Instrumentariums – Innovative Ansätze zur Verbesserung der Anreizwirkung umweltpolitischer Instrumente – Teilvorhaben II“ (INCENT II) widmet sich folgender zentraler Fragestellung: Wie können umweltökonomische Instrumente verhaltensbasiert so gestaltet werden, dass sie effektiver als bisher wirken und die Bürger zu einem umweltfreundlicheren Verhalten anregen?
Die vorliegenden Arbeiten verknüpfen Theorieentwicklung und eine Systematisierung des Standes der empirischen Befunde mit eigenen, umfassenden empirischen Untersuchungen zum Anwendungsfeld Energiesparen. Die verhaltenswissenschaftlichen Befunde bieten eine Reihe von Ansatzpunkten für die Ausgestaltung neuer Instrumente und damit auch für die Spezifikation beziehungsweise Weiterentwicklung der bestehenden Instrumente. Im Rahmen des Projekts INCENT II wurde hierzu eine Systematisierung von Instrumenten entwickelt, die zwischen kognitionsbezogenen, interaktionsbezogenen, anreizorientierten und vorschreibenden Instrumenten unterscheidet. In einer Auswertung von 30 Praxisbeispielen und Feldstudien wurde die Wirkung der genannten Arten von Instrumenten untersucht; hier zeigte sich unter anderem, dass in der Praxis häufig ein Mix von Instrumenten angewandt wird. Kognitionsbezogene Instrumente kamen besonders häufig zum Einsatz.
Im Rahmen von eigenen empirischen Untersuchungen wurde eine Reihe von Instrumenten bei der Gestaltung von Stromrechnung und bei der Auszeichnung von Verbrauchskosten von Weißer Ware in Elektromärkten erprobt. Die Analysen zur Gestaltung Stromrechnungen erfolgten über eine Befragung im Vignettendesign und ein Laborexperiment, welches von einer agentenbasierten Computersimulation ergänzt wurde. Die Untersuchung zur Weißen Ware geschah als Feldexperiment über sechs Monate in zwei Elektronikmärkten in Berlin. Hierauf aufbauend wurde ein Leitfaden für die konkrete politikpraktische Entwicklung von verhaltensbasierten umweltökonomischen Instrumenten erarbeitet.
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