Das BfS forscht und informiert politische Entscheidungsträger*innen und die Öffentlichkeit über wissenschaftliche Erkenntnisse im Strahlenschutz. Dabei setzt es auch partizipative Kommunikationsformate ein.
Angesichts der fortschreitenden Digitalisierung hatte dieses Forschungsvorhaben zum Ziel, die Potenziale und Einschränkungen digitaler partizipativer Kommunikationsformate zu untersuchen. Daraus wurden Handlungsempfehlungen für deren Gestaltung und Weiterentwicklung abgeleitet.
Das Vorhaben bestand aus drei Forschungsschritten: Eine Bestandsaufnahme, eine repräsentative Befragung von 1.000 Personen sowie vertiefende qualitative Einzelinterviews mit 40 Teilnehmenden.
Die Bestandsaufnahme zeigte, dass viele Chancen und Herausforderungen digitaler partizipativer Austauschformate ähnlich gelagert sind wie für analoge. Die größten Chancen lägen wohl in der potenziell großen Reichweite und Ansprache diverser Rezipient*innen. Das Vorhaben betrachtet digitale, partizipative Risiko- und Wissenschaftskommunikation im Strahlenschutz als wechselseitigen Austausch mit Zielgruppen, sieht jedoch keine Mitbestimmung bspw. zur Themensetzung vor und ist somit in den sogenannten „Vorstufen der Partizipation“ verortet. Während „echte“ Partizipation für ein Ressortforschungsinstitut wie dem BfS selten realisierbar ist, zeigten Formate wie interaktive Webseiten oder Live-Chats Potenzial zur Wissensvermittlung und Vertrauensbildung. Die Befragungen ergaben eine hohe Teilnahmebereitschaft an den präsentierten Austauschformaten. Zur Teilnahme motivierten persönliche Relevanz/Betroffenheit, Wissensgewinn und Flexibilität. Hürden waren hingegen Zeitmangel und technische Barrieren. Die empirische Untersuchung zeigte unterschiedliche Präferenzen seitens der Befragten: Während Online-Spiele in der quantitativen Erhebung beliebt waren, stießen sie in den Interviews auf Skepsis. Das größte Potenzial könnten niedrigschwellige Formate in Verbindung mit vertiefenden Inhalten bieten wie Instagram-Posts, die auf einen digitalen Workshop verweisen. Partizipative Formate können das Vertrauen in Institutionen stärken, benötigen aber klare Zielgruppenansprache, einfache Zugänge und professionelle Moderation.
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