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Thesen zu Verbraucherinformationen vom Kompetenzzentrum Verbraucherforschung NRW

Am 26. Juni 2012 fand ein Workshop des Kompetenzzentrums Verbraucherforschung NRW zum Thema „Patentrezept Informationen? Brauchen Verbraucher mehr oder andere Informationen?“ in Düsseldorf statt.

Heute wurde die Dokumentation sowie ein Thesenpapier veröffentlicht, das die Essenz der Vorträge und Diskussionen bündelt. Die Thesen werden hier zusammenfasend und ohne die im Thesenpapier vorhandenen weiteren Erläuterungen wiedergegeben:

1) Thesen zur Ausgangssituation und zum Handlungsbedarf

1.1 Verbraucherinformationen sind für die Effektivität von Märkten von großer Bedeutung.
1.2 Verbraucher fühlen sich jedoch zunehmend mit Informationen fehlversorgt.
1.3 Die Fehlversorgung mit Informationen hat individuelle und gesamtwirtschaftliche Konsequenzen.
1.4 Oft mangelt es Verbrauchern überdies an Konsumkompetenz.
1.5 Aus verbraucherpolitischer Sicht stellen sich demnach eine Reihe von Fragen im Hinblick auf Verbraucherinformationen.

2) Erkenntnisse zu Verbraucherinformationen aus der Verbraucher- und Marketingforschung

2.1 Anbieter reagieren auf die Sättigung des Angebots mit immer mehr Produkten und kommunikativen Maßnahmen.
2.2 Das Informationsverhalten der Verbraucher hat sich insbesondere durch das Internet und soziale Medien verändert.
2.3 Die verhaltensökonomische Forschung zeigt, dass sich Verbraucher nicht immer rational verhalten.
2.4 Die Verbraucheröffentlichkeit profitiert durch digitale Informations- und Kommunikationsmedien.
2.5 Anbieter und NGOs reagieren auf diese neuen Möglichkeiten – allerdings mit gemischten Auswirkungen für Verbraucher.
2.6 Die Verbraucherforschung legt eine Reihe von Schlussfolgerungen hinsichtlich der Rolle von Informationen nahe.

3) Thesen zu den Implikationen für die Verbraucherpolitik

3.1 Verbraucherinformationen stellen kein Allheilmittel dar.
3.2 Der Informationsbedarf variiert je nach Art der Güter.
3.3 Sollen Verhaltensänderungen hervorgerufen werden, kommt es nicht nur auf Verbraucherinformationen, sondern auch auf Wahlmöglichkeiten und einen einfachen Wechsel an.
3.4 Die Verbraucherpolitik sollte sich mit Qualitätsanforderungen von Online-Bewertungen beschäftigen.
3.5 Das Potential des Internets und sozialer Medien sollte für die Verbraucherpolitik stärker als bislang genutzt werden.
3.6 Die Heterogenität von Akteuren und Angeboten erschwert den Zugang zu Informationen.
3.7 Mehr Evidenz in der Verbraucherpolitik ist notwendig.

Weitere Informationen: www.vz-nrw.de/UNIQ134219002301742/verbraucherforschung

Quelle: Kompetenzzentrum Verbraucherforschung NRW