Vor dem Hintergrund der derzeit laufenden Verhandlungen der USA und der EU über eine transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) hat der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) heute die Ergebnisse einer international angelegten Studie vorgestellt.
Die Studie, an der 2.090 Probanden aus Deutschland, den USA , Indien und Südafrika teilnahmen, verdeutlicht:
- Es bestehen kulturelle Unterschiede bei den Anforderungen von Verbraucherinnen und Verbrauchern an Lebensmittelstandards: Während in Deutschland 70% den Einsatz von Gen- und Klontechnik in Lebensmitteln ablehnen, sind es in den anderen Ländern weitaus weniger, in den USA sogar nur 46% bzw. 48%.
- Es besteht allgemeine Skepsis hinsichtlich der Angleichung von Standards: In Deutschland sprachen sich gerade einmal 13% für weltweit einheitliche Lebensmittelstandards aus, während 23% dafür plädierten, nationale Regelungen beizubehalten. Zum Vergleich: In den USA können sich immerhin 39% mit global geltenden Standards anfreunden.
- Verbraucherwünsche sind relevanter als wissenschaftliche Erkenntnisse: Mehr als die Hälfte der Befragten (62%) befindet, dass Lebensmittelstandards nicht allein an wissenschaftlichen Erkenntnissen festgemacht werden sollten, sondern vor allem an allgemeinen Verbraucherpräferenzen, etwa im Hinblick auf Produktionsmethoden.
Klaus Müller, Vorstand des vzbv, kommentierte die Studie mit den folgenden Worten: „Freihandel muss die Interessen der Verbraucher berücksichtigen. Verbraucher wollen keine Gleichmacherei – das müssen die Verantwortlichen berücksichtigen, wenn sie Unterstützung für Handelsabkommen wollen.“
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Quelle: vzbv