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DigitalisierungNeuer Bericht zeigt Bedeutung digitaler Resilienz in Krisenzeiten

Die Europäische Kommission veröffentlichte heute ihren Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft (DESI) 2020, der sowohl Fortschritte bei der Digitalisierung auf EU-Ebene als auch die digitale Wettbewerbsfähigkeit einzelner Mitgliedstaaten abbildet. Der DESI 2020 betont die Bedeutung digitaler Technologien insbesondere während der Corona-Pandemie und zeigt Fortschritte aller Mitgliedstaaten in den untersuchten Schlüsselbereichen.

Basierend auf Eurostat-Daten, Fachstudien und speziellen Erhebungsmethoden misst der jährlich veröffentlichte DESI den Fortschritt der Mitgliedstaaten hin zu einer digitalen Wirtschaft und Gesellschaft in den fünf Politikbereichen Konnektivität, digitale Kompetenzen, Internetnutzung durch Privatpersonen, Integration digitaler Technologien durch Unternehmen und digitale öffentliche Dienste.

Dies sind die wichtigsten Ergebnisse:

  • Bei der Gesamtleistung im digitalen Bereich gehören Finnland, Schweden, Dänemark und die Niederlande zu den Spitzenreitern, gefolgt von Malta, Irland und Estland. In den letzten fünf Jahren erzielte Irland die bedeutendsten Fortschritte, gefolgt von den Niederlanden, Malta und Spanien.

  • Konnektivität: 2019 hatten 78 Prozent der EU-Privathaushalte einem Festnetz-Breitbandanschluss – verglichen mit 70 Prozent im Jahr 2014. Während 4G-Netze derzeit fast ganz Europa abdecken, sind feste Breitbandnetze mit sehr hoher Kapazität für lediglich 44 Prozent der EU-Haushalte verfügbar.

  • Bei der Einführung von 5G-Netzen sind Finnland, Deutschland, Ungarn und Italien am weitesten fortgeschritten, aber nur 17 Mitgliedstaaten haben bisher Funkfrequenzen zugeteilt, um kommerzielle 5G-Dienste zu ermöglichen.

  • Digitale Kompetenzen: 42 Prozent der europäischen Bürgerinnen und Bürger verfügen nicht einmal über digitale Grundkenntnisse. Darüber hinaus zeigt sich ein digitaler Fachkräftemangel – 64 Prozent der großen Unternehmen und 56 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen gaben an, dass offene Stellen für Fachkräfte der Informations- und Kommunikationstechnologie im Jahr 2018 nur schwer zu besetzen gewesen seien.

  • Private Internetnutzung: Die Mehrheit der Europäerinnen und Europäer nutzt das Internet mindestens einmal pro Woche (85 Prozent) und tätigt Online-Einkäufe (71 Prozent), nutzt Internet-Banking (66 Prozent) und macht Videoanrufe (60 Prozent). Dieser Trend zur häufigen Internetnutzung ist während der Corona-Krise weiter gestiegen.

  • Digitale öffentliche Dienste: 67 Prozent der Internetnutzerinnen und -nutzer, die 2019 Formulare bei einer Behörde einreichten, taten dies auf elektronischem Wege – gegenüber 57 Prozent im Jahr 2014. Im Bereich E-Government und E-Health zählen Estland, Spanien, Dänemark, Finnland und Lettland zu den Spitzenreitern.

Margrethe Vestager, Exekutiv-Vizepräsidentin, erklärte hierzu: „Die Coronavirus-Krise hat uns vor Augen geführt, wie wichtig der Zugang zum Internet und das virtuelle Miteinander für Menschen und Unternehmen sind. Wir werden weiter zusammen mit den Mitgliedstaaten untersuchen, in welchen Bereichen mehr investiert werden muss, damit alle Europäerinnen und Europäer in den Genuss digitaler Dienste und Innovationen kommen können.“

Quelle: EG

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