Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung stellen sich neue Fragen für die Verbraucherpolitik. Das Verbraucherforschungsforum des Forschungszentrums Verbraucher, Markt und Politik (CCMP) zum Thema „Künstliche Intelligenz und Verbraucherpolitik: Chancen der Verbraucherinformatik“ leistete im April 2019 einen Beitrag, den jungen Begriff der „Verbraucherinformatik“ zu definieren, Praxisbeispiele aufzuzeigen und Forschungsbedarfe festzustellen. Das Forum wurde vom CCMP in Kooperation mit dem ConPolicy-Institut für Verbraucherpolitik und dem European University Institute (EUI) im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg veranstaltet.
Die Beiträge zum Forum wurden nun in einer Publikation zusammengefasst. Hier finden sich auch zwei Beiträge von ConPolicy-Mitarbeitern. In seinem Beitrag beschäftigt sich Prof. Dr. Christian Thorun mit der Fragestellung, wie digitale Technologien genutzt werden können, um verbraucherpolitische Ziele zu erreichen. Diese Verbraucherschutztechnologien eignen sich unter anderem dafür, Schutzziele, Befähigungsziele sowie Rechtsdurchsetzungsziele zu erfüllen. Auch können digitale Innovationen die Verbraucherberatung im Internet unterstützen.
Dr. Sara Elisa Kettner stellt in ihrem Artikel den DATENSCHUTZscanner (PrivacyGuard) vor. In Form eines prototypischen App Clients, einer Browser Extension oder eines Datenschutzanalyzers erkennt er übermäßige Datenerhebung durch Smartphone-Apps. Somit wird Nutzerinnen und Nutzern zu mehr Transparenz und Kontrolle verholfen. Der DATENSCHUTZscanner hat das Ziel, Selbstbestimmtheit zu fördern, Informationen bereitzustellen, individuelle Präferenzen zu berücksichtigen und Verbraucherinnen und Verbrauchern konkrete Handlungsmöglichkeiten anzubieten. Somit stellt er ein Werkzeug dar, Verbraucherpolitik durch digitale Innovation voranzubringen.
Die Beiträge wurden im Booklet des Verbraucherforschungsforum „Künstliche Intelligenz und Verbraucherpolitik: Chancen der Verbraucherinformatik“ veröffentlicht.