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Nährwertampel ist bestes Instrument, um Verbraucher zu erreichen - folgert Wochenbericht des DIW

Übergewichtigkeit stellt ein großes gesamtgesellschaftliches Problem dar, das neben den individuellen Auswirkungen auch enorme Kosten für das Gesundheitssystem verursacht. Für durch Übergewicht bedingte Krankheiten wird ein Drittel der gesamten Gesundheitskosten aufgewendet. Insbesondere Ältere, Arme und Menschen mit geringer Bildung sind von Übergewichtigkeit betroffen.

Auf europäischer Ebene wird derzeit kontrovers um die Frage gerungen, wie eine gesundheitsbewusste Ernährung durch zusätzliche Informationen gefördert werden kann. Zwei konkurrierende Modelle werden diskutiert. Während die EU-Kommission die Prozentangabe einzelner Nährwerte ohne eine farbliche Gestaltung favorisiert, setzen sich Verbraucher- und Gesundheitsorganisationen für eine farbliche Kennzeichnung ein.

In einer Analyse geht die DIW-Expertin, Kornelia Hagen, der Frage nach, ob es empirische Befunde oder theoretische Erklärungsansätze gibt, die Aufschluss darüber geben, welches der beiden Kennzeichnungssysteme verbraucher- und gesundheitspolitisch zu bevorzugen wäre. Ihr zentrales Ergebnis lautet, dass es bislang keinen eindeutigen empirischen Beleg dafür gibt, eines der beiden Modelle zu verwerfen. Aufbauend auf informations- und verhaltensökonomischen Erklärungsansätzen ließe sich jedoch ableiten, dass das Ampelmodell klare Vorzüge aufweist. Es unterstützt Verbraucher darin, Informationen bei Kaufentscheidungen aufzunehmen und zu verarbeiten.

 

Für weitere Informationen siehe: http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.357101.de/10-22-1.pdf, http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.357121.de/10-22-2.pdf und http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.357123.de/10-22-3.pdf

Quelle: DIW