Am 21. Oktober veröffentlichte die Europäische Kommission die neuste Ausgabe des Verbraucherbarometers. Im Verbraucherbarometer werden 51 unterschiedliche Märkte, auf denen mehr als 60 Prozent der Haushaltseinkommen ausgegeben werden, nach Verbrauchervertrauen, Zufriedenheit, Vergleichbarkeit von Leistungen, Problemen und Beschwerden sowie Wechselmöglichkeiten bewertet.
Die zentralen Ergebnisse sind:
- Die Dienstleistungsmärkte werden den Erwartungen weiterhin nicht gerecht, Finanzdienstleistungen (etwa Verbraucherkredite) und Versorgungsdienstleister (wie Strom) schneiden in jeder Beziehung unterdurchschnittlich ab.
- Insgesamt sind Investitionen (auch Rentenfonds und Wertpapiere), Dienstleistungen im Zusammenhang mit Immobilien und Hypothekenkredite die Verbrauchermärkte mit den schlechtesten Noten.
- Alles in allem sieht es auf den Warenmärkten besser aus, mit Ausnahme u. a. von Gebrauchtwagen und Kraftstoffen, die hier am schlechtesten wegkamen.
- Die deutlichste Verschlechterung gegenüber 2010 ist bei Strom und Kraftstoffen zu sehen, was mit der Unzufriedenheit der Verbraucher über die Preise in diesem Bereich zu tun haben könnte.
- Wenn untersucht wird, wie leicht es ist, den Anbieter oder den Tarif zu wechseln und ob Verbraucher tatsächlich gewechselt haben, dann sind Hypotheken, Investitionen (auch Rentenfonds und Wertpapiere) die schlechtesten der 14 untersuchten Dienstleistungsmärkte.
- 64% der Verbraucher sind zufrieden mit der Auswahl von Waren oder Dienstleistern (alle Märkte). Die Auswahl scheint also für die Verbraucher weniger ein Problem zu sein als Vertrauen in die Händler und die Vergleichbarkeit von Angeboten.
Der für Gesundheit und Verbraucher zuständige Kommissar John Dalli erklärte hierzu: „Der Binnenmarkt wird von den Verbrauchern danach beurteilt, was er ihnen in puncto Qualität, Auswahl, niedrigere Preise, Transparenz und Zufriedenheit bietet. Das Verbraucherbarometer zeigt uns, in welchen Bereichen er dies nicht leistet. Wir wollen dann mit auf Fakten gestützten Maßnahmen genau da eingreifen, wo die Verbraucher auf dem Binnenmarkt noch Probleme haben. Unternehmen, die die Bedürfnisse der Verbraucher erkennen und befriedigen, werden in deren Gunst steigen.“
Die Europäische Kommission kündigte auf der Grundlage der Ergebnisse an, die Märkte für Verbraucherkredite und Kraftstoffe näher zu untersuchen.
Weitere Informationen: europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do und http://ec.europa.eu/consumers/consumer_research/editions/docs/6th_edition_scoreboard_en.pdf
Quelle: Europäische Kommission