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Europäische Verbraucher profitieren nicht ausreichend von Liberalisierung des Energiemarktes

Am Montag stellte die EU-Kommission die Ergebnisse einer Studie vor, die u.a. der Frage nachging, inwieweit Verbraucher in der Lage sind, im Energiemarkt informierte und rationale Entscheidungen zu treffen.

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass:

  • EU-weit nur sehr wenige Verbraucher versucht haben, ihren Anbieter in den letzen zwei Jahren vor 2009 zu wechseln: 10,1 Prozent.
  • In 62 Prozent der Mystery-Shopping-Tests Verbraucher durch einen Anbieterwechsel im Durchschnitt 107 Euro einsparen konnten.

Die EU-Kommission beziffert das gesamte Einsparpotential auf 13 Milliarden Euro, wenn die Verbraucher in der EU-27 zum günstigsten Energietarif wechselten.

Der für den Verbraucherschutz zuständige EU-Kommissar John Dalli kommentierte die Studienergebnisse mit der Aussage: „Die Liberalisierung der Märkte hat ein enormes Potential für Verbraucher hinsichtlich der Preise, der Auswahlmöglichkeiten, der Innovationen und der Servicequalität. Dieses Potential wird jedoch nur dann voll ausgeschöpft, wenn Verbraucher wissen, dass sie bessere Angebote finden können und wenn sie das Gefühl haben, dass es einfach ist, diese Angebote zu finden.“

Die EU-Kommission kündigt Schritte an, um die Ergebnisse der EU Energiepolitik für Verbraucher greifbarer zu machen. Insbesondere will sie die nationalen Informationsangebote der Regulierungsbehörden für Verbraucher verbessern, so dass es für Verbraucher einfacher wird, Angebote zu vergleichen und den Anbieter zu wechseln. Ferner soll die alternative Streitschlichtung und das Beschwerdewesen verbessert und Energierechnung verständlicher werden.

 

Weitere Informationen: europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do, ec.europa.eu/consumers/strategy/docs/SWD_function_of_retail_electricity_en.pdf, ec.europa.eu/energy/gas_electricity/doc/forum_citizen_energy/sec%282010%291407.pdf, ec.europa.eu/consumers/strategy/docs/retail_electricity_full_study_en.pdf

Quelle: DG SANCO