Am Montag veröffentlichte die EU-Kommission die Ergebnisse einer Befragung von 56.471 Verbrauchern in der EU-27, Island und Norwegen. Das Ziel der Befragung bestand darin, eine Bestandsaufnahme der Kompetenzen von Verbrauchern durchzuführen. Hierfür mussten die Verbraucher 70 Fragen beantworten.
Die Ergebnisse zeigen, dass:
- sich weniger als die Hälfte der Verbraucher selbstbewusst, wissend und geschützt fühlen.
- mehr als einer aus fünf Verbrauchern im vergangenen Jahr ein Problem hatte, das Anlass für eine Beschwerde gab. Im Durchschnitt lag die Schadenshöhe bei €375 Euro. 77 Prozent derer, die ein Problem hatten, legte auch eine Beschwerde ein. 50 Prozent von denjenigen, die sich bei einer Behörde beschwerten, waren zufrieden mit der Hilfe, die sie erhielten.
- Verbraucher mit einfachen Rechenaufgaben zu kämpfen haben. Nur 45 Prozent konnten alle drei gestellten Rechenaufgaben lösen.
- Nur 2 Prozent alle fünf üblichen Verbraucherkennzeichen richtig lesen konnten.
- 33 Prozent der Verbraucher das CE-Zeichen so verstanden, dass es „Made in Europe“ zum Ausdruck bringt.
- vielen Verbrauchern ihre Rechte etwa hinsichtlich von Garantien, Widerrufsfristen und unlauteren Wettbewerbsmethoden nicht bekannt waren.
Verbraucherkommissar Dali kommentierte die Ergebnisse mit den Worten: „Die Ergebnisse geben zu denken. Denn eine signifikante Anzahl von Verbrauchern sind potentiell der Gefahr durch Betrügereien, Täuschung und aggressive Verkaufspraktiken ausgeliefert. ... Solange Verbraucher ihre Konsumentscheidungen nicht einfach machen können und einen Schaden abwenden können, erleiden nicht nur sie einen Schaden, sondern auch diejenigen, die ihre Geschäfte auf eine ehrliche Art und Weise verrichten.“
Die EU-Kommission hat ihre Schlussfolgerungen in einem Arbeitspapier zusammengefasst. Zudem hat sie angekündigt, in der zweiten Jahreshälfte eine Konsultation zu Handlungsoptionen durchzuführen und im kommenden Jahr eine Mitteilung herauszugeben.
Weitere Informationen: ec.europa.eu/consumers/consumer_empowerment/index_en.htm
Quelle: DG Sanco