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EU Kommission veröffentlicht jährlichen Fortschrittsbericht zur Digitalen Agenda

Heute hat die EU Kommission ihren jährlichen Fortschrittsbericht  zur Digitalen Agenda („Digital Agenda Scoreboard“) vorgelegt. Der Bericht analysiert die rechtlichen Rahmenbedingungen und das Geschäftsklima in Hinblick auf Wettbewerb und Investitionstätigkeit für digitale Technologien auf den europäischen Märkten. 

Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass Europäer heute zwar über einen Zugang zu grundlegenden digitalen Netzen und Diensten verfügen. Allerdings profitierten sie kaum von den wichtigsten gegenwärtigen und künftigen Vorteilen der digitalen Revolution wegen Problemen in Europas Telekommunikationssektor und auf den digitalen Märkten.  

Weitere Ergebnisse des Berichts sind:

  • Grundlegende Breitbandanschlüsse gibt es inzwischen praktisch überall in Europa. Lediglich 4,5% der EU-Bevölkerung,   denen keine Breitbandanschlüsse zur Verfügung stehen, müssen auf Satellitenverbindungen zurückgreifen. Verbleibende Versorgungslücken sollen rasch geschlossen werden.
  • 54% der EU-Bürger profitieren von Breitbandanschlüssen mit Geschwindigkeiten von mehr als 30 Mbit/s.
  • 36% der EU-Bürger nutzen das Internet bereits mobil. Die Roamingpreise sind 2012 gesunken – um fast 5 Cent, vor allem seit dem 1. Juli 2012 infolge der Roamingverordnung.
  • 87% der Unternehmen nutzen elektronische Behördendienste. 44% der Bürger nutzen bereits die eGovernment-Dienste.

Zu den Problembereichen zählen:

  • Nur 2% der Privathaushalte haben ultraschnelle Breitbandanschlüsse (ab 100 Mbit/s), was noch weit vom 50-Prozent-Ziel der EU für 2020 entfernt ist.
  • 50% der EU-Bürger haben keine oder nur geringe Computerkenntnisse – weder zahlenmäßig noch in Bezug auf das Niveau gab es eine Verbesserung zum Vorjahr.
  • Rund 100 Mio. EU-Bürger haben noch nie das Internet genutzt. Zu den Haupthindernissen zählen zu hohe Kosten, mangelndes Interesse oder ungenügende Kenntnisse. Jedoch probieren immer mehr Menschen das Internet im Vergleich zu den vergangenen Jahren aus.

Neelie Kroes, Vize-Präsidentin der Europäischen Kommission, sieht das größte Problem in mangelnden Investitionen in sehr schnelle Netze und einem fehlenden echten Telekommunikationsbinnenmarkt. Die Kommission wird im weiteren Jahresverlauf als Antwort auf die Forderung des Europäischen Rates nach einem Telekommunikationsbinnenmarkt, Vorschläge für konkrete Maßnahmen vorlegen. Hiermit sollen die aufgezeigten Probleme angegangen werden.

 

Mehr Informationen unter: http://europa.eu/rapid/press-release_IP-13-528_en.htm und http://ec.europa.eu/digital-agenda/en/progress-country

Quelle: Europäische Kommission