Laut einer aktuellen OECD-Studie decken Energiesteuern in unterschiedlichen Ländern kaum die realen Umweltkosten des Energieverbrauches. Untersucht wurde die Höhe und Struktur der Steuersätze auf Energie von 34 OECD-Mitgliedstatten und sieben G20-Staaten, die zusammen 80% der globalen Energie konsumieren. Die Ergebnisse zeigen insbesondere:
- Der Steuersatz variiert mit dem Verwendungszweck und der Art des Brennstoffs: im Transportsektor wird eine Tonne CO2 mit durchschnittlich 70€ versteuert, bei der Wärme- und Stromerzeugung hingegen nur mit 3€ pro Tonne CO2.
- Einige äußerst schädliche Brennstoffe werden gering oder gar nicht besteuert: Der besteuerte Anteil von Kohle zur Wärmeerzeugung liegt durchschnittlich bei 15%.
- Im Energiebereich beträgt der Steuersatz für eine Tonne CO2 durchschnittlich 14,80€ und deckt damit lediglich die Hälfte der resultierenden sozialen Umweltkosten.
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Regierungen Energiesteuern nur unzureichend als Instrument verwenden, um die negativen Umweltfolgen des Energieverbrauchs zu verringern. Angel Gurría, OECD Generalsekretärin, bewertet die Studienergebnisse wie folgt: „Die derzeitigen Steuersätze im Energiesektor sind gering und wenig konsistent. [...] Es besteht erheblicher Spielraum für die Steuerpolitik, um die Umwelt zu verbessern und den Klimawandel in Grenzen zu halten.“
Quelle: OECD
Weitere Informationen