Anlässlich des Deutschen Verbrauchertages 2011 spricht sich der Dachverband der deutschen Verbraucherorganisationen für ein Mehr an Strategie in der Verbraucherpolitik aus. Die Verbraucherpolitik müsse mehr sein, als eine Kette von Reaktionen auf Skandale. Überdies müsse die Verbraucherpolitik stärker als bislang die Lebensrealitäten der Verbraucher berücksichtigen.
Im Rahmen der Tagung argumentierten die Verbrauchervertreter, dass Verbraucher vor allem in den Konsumbereichen Ärger hätten, die in den vergangenen Jahren liberalisiert und privatisiert wurden: Telekommunikationsmarkt, Alters- und Gesundheitsvorsorge oder Energieversorgung. - Vor diesem Hintergrund stelle sich die Frage, wie viel Staat der Verbraucher benötigt.
Damit die Verbraucherpolitik stärker als bisher die Lebensrealitäten der Verbraucher berücksichtigt und den hierfür notwendigen Rahmen schafft, wurden die folgenden Punkte als Voraussetzungen benannt:
- empirische Erkenntnisse, wissenschaftliche Befunde und realistische Leitbilder
- der Ausbau der öffentlich geförderten Verbraucher- und Anbieterforschung
- die Überprüfung der Wirksamkeit politischer Maßnahmen (Verbraucher-Check)
- die Bildung eines Sachverständigenrats für Verbraucherfragen
- ein regelmäßiger verbraucherpolitischer Bericht, der die Lage der Verbraucher ebenso umfasst wie die Lage der Verbraucherpolitik
- eine starke Interessenvertretung der Verbraucher. Dies gilt für unabhängige Beratungsstrukturen ebenso wie für die politische Interessenvertretung, die Marktkontrolle sowie die Rechtsdurchsetzung.
Weitere Informationen: www.vzbv.de/go/presse/1491/index.html
Quelle: vzbv