Klassische Ansätze der Verbraucherberatung haben ein Problem: Sie tun sich schwer damit, vulnerable Verbrauchergruppen zu erreichen. Vor diesem Hintergrund wird in den EU-Mitgliedstaaten mit Ansätzen einer lokalen, aufsuchenden Verbraucherberatung experimentiert. Mit Hilfe dieser Art von Verbraucherberatung sollen gerade die Menschen erreicht werden, die über ein geringes Selbsthilfepotential verfügen.
Die EU-Kommission hat sich im Rahmen der New Consumer Agenda das Ziel gesetzt, Initiativen zu stärken, die lokale, aufsuchende Verbraucherberatung für jene Verbrauchergruppen anbieten, die aus strukturellen oder persönlichen Gründen bislang über keinen Zugang zu Beratungsangeboten verfügen.
In diesem Kontext beauftragte die EU-Kommission zum einen eine Studie. Diese Studie soll aufzeigen, welche Ansätze einer lokalen, aufsuchenden Verbraucherberatung in den EU-Mitgliedstaaten existieren und welche Erfolgsfaktoren aus diesen Initiativen abgeleitet werden können. Gemeinsam mit VVA hat das ConPolicy-Institut diese Studie im letzten Jahr umgesetzt. Die Ergebnisse wurden im Frühjahr veröffentlicht.
Zum anderen beauftragte die EU-Kommission VVA und das ConPolicy-Institut damit, ein EU-weites Seminar zu organisieren. Dieses Seminar sollte erstens aufzeigen, warum lokale, aufsuchende Verbraucherberatung so wichtig ist. Zweitens sollten sich Initiativen aus den unterschiedlichen EU-Mitgliedstaaten vorstellen und ihre Ansätze im Sinne eines good practice-Austauschs austauschen. Drittens sollten Handlungsvorschläge identifiziert werden.
Dieses Seminar fand heute am 25. April 2023 mit Vertreterinnen und Vertretern aus allen EU-Mitgliedstaaten statt. ConPolicy-Geschäftsführer, Prof. Dr. Christian Thorun, moderierte durch die Veranstaltung.