Am 28. März 2023 war die Europäische Kommission Gastgeberin des European Consumer Summit 2023. Der Schwerpunkt des Gipfels lag auf der Bewältigung der derzeitigen zahlreichen Krisen.
Im Rahmen seiner Keynote ging Prof. Dr. Christian Thorun, Geschäftsführer des ConPolicy Instituts, auf die derzeitige Lage der Verbraucherinnen und Verbraucher in der Europäischen Union und wagte einen Blick auf Trends, Chancen und Herausforderungen der nächsten zwei bis fünf Jahre sowie auf die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf die Verbraucherpolitik. In seinem Vortrag konzentrierte er sich auf die wirtschaftliche Lage, die Digitalisierung und die Nachhaltigkeit.
In Bezug auf die wirtschaftliche Situation argumentierte er, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher – und insbesondere die vulnerablen unter ihnen – derzeit unter Stress stünden. Der Hauptgrund dafür läge in der historischen Lebenshaltungskostenkrise. Er ging davon aus, dass sich die Inflation in den nächsten zwei Jahren zwar abschwächen würde, der Druck auf verletzliche Verbraucherinnen und Verbraucher aber höchstwahrscheinlich hoch bleiben wird.
Zum Thema Digitalisierung führte er aus, dass zwar immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher eine breite Palette digitaler Produkte und Dienstleistungen nutzten, aber das Machtungleichgewicht zwischen Verbrauchern und digitalen Unternehmen zunimmt und die Bürgerinnen und Bürger von den Regierungen erwarten, dass sie handeln. Mit Blick auf die Zukunft erwartete er, dass die digitale Asymmetrie zunehmen werde und dass weniger Auswahl und Wettbewerb ein echtes Problem darstellten.
In Bezug auf die Nachhaltigkeitstransformation wies er darauf hin, dass wir derzeit weit von einem nachhaltigen Konsum entfernt konsumierten und unsere Aktivitäten deutlich beschleunigen müssten, wenn wir unsere Nachhaltigkeitszeile für das Jahr 2030 erreichen wollten.
Er kam zu dem Schluss, dass die Verbraucherpolitik eine neue Denkweise und einen strategischen, an den SDG-orientierten Ansatz benötigt, dass wir die Akzeptanz und Unterstützung der Verbraucherinnen und Verbraucher fördern, einen nutzerzentrierten Ansatz bei der Politikgestaltung anwenden und digitale Technologien und Unternehmensinnovationen nutzen müssten.
Seine Präsentation kann hier heruntergeladen werden.