Eine aktuelle Studie des Umweltbundesamts (UBA) untersucht die Rolle von Einkommen als zentraler Einflussfaktor für den Umweltverbrauch und Konsum von Verbraucherinnen und Verbrauchern. Dabei wurde erstmals ein repräsentativer Datensatz geschaffen, der den Ressourcen- und Energieverbrauch sowie CO2-Ausstoß für unterschiedliche Konsumfelder und sozio-ökonomische Gruppen beinhaltet. Auf dieser Grundlage wurden unterschiedliche Energieverbrauchstypen identifiziert und folgende Ergebnisse gewonnen:
- Fernflüge, Autobesitz, Größe und Dämmstandard der Wohnung sowie Fleischkonsum sind positiv mit dem Einkommen korreliert und beeinflussen maßgeblich den privaten CO2-Verbrauch. Über dessen Verhältnis zum CO2-Durchschnittsverbrauchs entscheidet dabei die Einkommensstärke des Haushalts.
- Sich selbst als umweltbewusst einschätzende Verbraucherinnen und Verbraucher besitzen in der Regel mehr energieeffiziente Haushaltsgeräte, kaufen mehr Bio-Produkte, essen weniger Fleisch und stimmen umweltpolitischen Maßnahmen eher zu als weniger umweltbewusste Menschen. In der Summe erzeugen sie jedoch einen höheren CO2-Ausstoß als Haushalte mit niedrigerem Einkommen, da bspw. der Einfluss von umweltbelastenden Konsumpraktiken wie Fernreisen meist ausgeblendet wird.
- Menschen aus geringeren Einkommensgruppen schätzen sich selbst hingegen als am wenigsten ressourcensparsam ein und haben ein geringeres Umweltbewusstsein. Zugleich belasten sie die Umwelt am wenigsten, da ihr Konsumverhalten und Lebensstil einkommensbedingt weniger CO2-intensiv ist.
- Die Gruppe der „Bewussten Durchschnittsverbraucher" zeigt aber auch, dass höheres Einkommen und höheres Umweltbewusstsein tatsächlich mit einem durchschnittlichen bis niedrigeren Gesamtenergieverbrauch einhergehen können.
Maria Krautzberger, UBA-Präsidentin, merkte dazu an: „Mehr Einkommen fließt allzu oft in schwerere Autos, größere Wohnungen und häufigere Flugreisen – auch wenn die Menschen sich ansonsten im Alltag umweltbewusst verhalten. Aber gerade diese „Big Points" beeinflussen die Ökobilanz des Menschen am stärksten. Der Kauf von Bio-Lebensmitteln oder eine gute Mülltrennung wiegen das nicht auf."
Quelle: Umweltbundesamt
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