Heute veröffentlichte das Marktwächter-Team der Verbraucherzentrale NRW seine Untersuchungsergebnisse zum Datenschutz bei Wearables und Fitness-Apps. Dafür wurden insgesamt 12 Wearables und 24 Fitness-Apps einer technischen wie auch rechtlichen Analyse unterzogen.
Die Marktwächter kamen zu folgenden zentralen Ergebnissen:
- Allgemein zeigte sich, dass die Kontrolle über persönliche Daten bei der Nutzung von Wearables und Fitness-Apps für Verbraucherinnen und Verbraucher kaum möglich ist.
- Die Mehrzahl der überprüften Apps sendet zahlreiche und auch sensible Informationen wie Gesundheitsdaten an die Server von Anbietern und bindet zudem Drittanbieter wie Analyse- oder Werbedienste ein.
- Nur wenige der untersuchten Wearables sind vor ungewollter Standortverfolgung (Tracking) geschützt, was bspw. das Erstellen von Bewegungsprofilen ermöglicht.
- Nutzerinnen und Nutzer werden häufig im Unklaren darüber gelassen was mit ihren Daten passiert: Drei Anbieter veröffentlichen ihre Datenschutzhinweise lediglich in englischer Sprache. Sechs Anbieter räumen sich die Möglichkeit ein, Änderungen in den Datenschutzerklärungen jederzeit und ohne aktive Zustimmung der Nutzerinnen und Nutzer vorzunehmen. Fünf halten es sich sogar offen, die personenbezogenen Daten bei Fusion oder Übernahme durch andere Unternehmen weiterzugeben.
Kai Vogel, Leiter des Teams Gesundheit und Pflege beim Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), merkte dazu an: „Über die kaum überschaubare Zahl von Wearables und Fitness-Apps auf dem Markt sowie weitere sich entwickelnde digitale Angebote können äußerst sensible Gesundheitsdaten vom jeweiligen Nutzer preisgegeben und vom Anbieter erhoben werden. Umso kritischer sind die Ergebnisse der Marktwächteruntersuchung zu bewerten. (…) Abhilfe kann eine öffentliche, nationale Online-Plattform schaffen, die hochwertige Gesundheitsinformationen und unabhängige Bewertungen digitaler Produkte aufführt, um Verbraucher besser zu informieren.“
Quelle: Verbraucherzentrale NRW
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