Vor etwas mehr als einem Jahr ist die Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2) in Kraft getreten. Sie ermöglicht eine Reihe neuer Dienste. Hierzu zählen zum einen Kontoinformationsdienste. Diese können Verbraucherinnen und Verbrauchern helfen, ihre Finanzen besser zu verwalten. Sie schlüsseln beispielsweise auf, wieviel für Restaurantbesuche, Reisen oder monatliche Fixkosten ausgegeben wird. Zum anderen erweitern Zahlungsauslösedienste die Auswahl an Zahlungsmitteln und konkurrieren mit traditionellen Methoden wie dem Rechnungskauf und Kreditkarten.
Im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat ConPolicy ein Gutachten zur PSD2 Umsetzung in Deutschland aus Verbrauchersicht erstellt. In dem exemplarischen Marktüberblick über die verschiedenen Arten von Services, die auf der PSD2 basieren, werden typische Serviceleistungen und die dahinterstehenden Geschäftsmodelle der Anbieter beleuchtet.
Aufbauend auf dem Marktüberblick analysiert das Gutachten die Mehrwerte sowie Probleme und Risiken, die sich für Verbraucherinnen und Verbraucher durch die PSD2 ergeben. Die PSD2 schafft einerseits Mehrwerte durch eine oft erhöhte Benutzerfreundlichkeit sonst komplexer Finanzdienstleistungen, sowie durch verstärkten Wettbewerb, Vertrauen und Sicherheit im Markt.
Andererseits wurden auch Probleme im PSD2-Markt aufgedeckt: Es gibt teilweise Widersprüche zwischen den Geschäftsmodellen der Anbieter und den Verbraucherinteressen, insbesondere in provisionsbasierten Modellen. Auch wurden Zweifel hinsichtlich des Schutzes der Privatsphäre der Nutzer laut.
Aufbauend auf der Analyse endet das Gutachten mit konkreten Handlungsempfehlungen beispielsweise für verbesserten Schutz der Privatsphäre sowie weiteren Forschungsbedarf.
Das Gutachten wurde auf der Seite des vzbv veröffentlicht und ist hier abrufbar.
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Medien und sonstige Berichterstattung zum Projekt:
Handelsblatt // Verbraucherschützer kritisieren mangelnden Datenschutz bei Kontodaten