Das Bundesministerium der Justiv und für Verbraucherschutz (BMJV) eröffnete gemeinsam mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) Anfang September im Stadtteil Bonn-Tannenbusch das gemeinsame Modellprogramm „Verbraucher stäken im Quartier“. Ziel ist es, Menschen in benachteiligten Nachbarschaften besser zu unterstützen und insbesondere zu Verbraucherschutzfragen zu informieren. Dieses Pilotprojekt ist Teil des BMUBProgramms „Soziale Stadt“, wofür zwischen 2017 und 2020 jährlich rund 10 Mio. Euro zur Verfügung stehen. In diesem Rahmen sollen bis 2020 bundesweit 16 weitere Modellprojekte gefördert werden.
Dies sind die zentralen Aspekte des Vorhabens:
- Die Förderung erfolgt in ausgewählten benachteiligten Wohngebieten, in denen Anwohnerinnen und Anwohner unterstützt werden und proaktiv Verbraucherinformationen erhalten.
- Bisher waren Angebote der Verbraucherzentralen von einer sogenannten „Komm-Kultur“ geprägt. Im Gegensatz dazu wird nun eine „Bring-Kultur“ mit einem aufsuchenden Ansatz verfolgt, um Verbraucherinnen und Verbraucher in ihrem unmittelbaren Wohnumfeld Hilfe und Unterstützung anzubieten.
- So sollen Verbraucherzentralen vor Ort durch niedrigschwellige Angebote nachhaltige Unterstützungsstrukturen schaffen, von denen alle im Quartier lebenden Menschen profitieren.
- Bei der Projektplanung und -durchführung sollen lokal tätige Akteure wie das Quartiersmanagement und deren Angebote eingebunden und darauf aufgebaut werden.
Ulrich Kelber, parlamentarischer Staatssekretär im BMJV, merkte dazu an: „Es war längst an der Zeit, dass der Verbraucherschutz endlich dort hinkommt, wo die Menschen ihren Alltag verbringen – in ihren Vierteln und Wohngebieten. Mit dem bundesweit einmaligen und neuen Programm, können gerade Menschen in schwieriger Lebenssituation schnell und unbürokratisch Unterstützung, z.B. bei Fragen rund um den Handyvertrag, erhalten. Aufsuchende Verbraucherarbeit wird in den beiden vom BMJV geförderten Pilotprojekten in Bonn-Tannenbusch und Halle an der Saale bereits sehr erfolgreich gelebt. Umso mehr freue ich mich, dass diese Arbeit fort- und weiterentwickelt werden kann. Verbraucherschutz lebt vom Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die unterstützenden Angebote und Information. Mit diesem Programm gehen wir diesen, in den letzten vier Jahren, erprobten, Weg kontinuierlich weiter.“
ConPolicy begleitet einen ähnlichen Pilotansatz bereits seit Anfang 2016 in drei Kölner Quartieren durch Beratung und Evaluation. Mehr dazu findet sich hier.
Quelle: Bundesministerium der Justiv und für Verbraucherschutz (BMJV) & Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB)
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