Die vorliegende Machbarkeitsstudie geht der Frage nach, mit welchen Kenngrößen Umweltbewusstsein zeitgemäß erfasst werden kann. Sie stellt die theoretischen Grundlagen, die forschungspraktische Entwicklung und eine erste empirische Überprüfung eines Vorschlags für Kenngrößen zur Messung des aktuellen Umweltbewusstseins in Deutschland vor. Konzeptionelle Grundlage ist die Pressure-State-Response-Heuristik der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD). Dieser Ansatz wurde zur Klassifikation von „objektiven" Nachhaltigkeitsindikatoren entwickelt und im Rahmen dieser Machbarkeitsstudie für „subjektive" Indikatoren – also Kenngrößen für Umweltbewusstsein – adaptiert. Für die inhaltlich-normative Konkretisierung wurde auf Leitbilder zurückgegriffen, die derzeit den umweltpolitischen Diskurs prägen: Die „Ökologische Modernisierung" und die „Sozial- ökologische Transformation". Für den empirischen Feldtest wurde eine (nicht-repräsentative) Stichprobe von 450 Personen online befragt. Die Daten des Feldtests wurden anschließend nach testtheoretischen Gesichtspunkten geprüft. In einer mehrstufigen Aggregation der Einzel-Indikatoren wurden unterschiedliche Teilskalen, Summenscores und Schwellenwerte ermittelt. Der Vorschlag für den Gesamtindex „Umweltbewusstsein" entspricht dem Prozentanteil von Personen, der in allen drei Teilbereichen „Pressure", „State", „Response" gleichermaßen die festgelegten Kriterien erfüllt.
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