Heute veröffentlichte die Europäische Kommission ihre Ergebnisse zum DESI 2018 (Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft), der den digitalen Fortschritt in der EU insgesamt sowie in deren einzelnen Mitgliedstaaten misst. Dabei wird die digitale Leistungsfähigkeit im Hinblick auf Internetanbindung, digitale Kompetenzen im Internet sowie digitale öffentliche Dienste untersucht.
Obwohl die EU immer digitaler wird, sind bisherige Fortschritte immer noch unzureichend – vor allem im Vergleich zu global führenden Ländern und beim Abbau europaweiter Disparitäten. Daher fordert die Kommission eine rasche Vollendung des digitalen Binnenmarkts und vermehrte digitale Investitionen.
Dies sind die zentralen Ergebnisse:
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Mitgliedstaaten: Im vergangenen Jahr hat sich die Kluft zwischen den am stärksten und den am wenigsten digitalen Mitgliedstaaten leicht verringert – von 36 auf 34 Prozentpunkte. Unter den weltweit führenden Ländern bei der Digitalisierung schnitten Dänemark, Schweden, Finnland und die Niederlande am besten ab – gefolgt von Luxemburg, Irland, Großbritannien, Belgien und Estland. Irland, Zypern und Spanien erzielten innerhalb der letzten vier Jahre die größten digitalen Fortschritte.
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Internetanbindung: Ein festes Breitbandnetz (mind. 30 Megabit pro Sekunde) ist für 80 Prozent der EU-Haushalte verfügbar – verglichen mit 76 Prozent in 2017. Davon Gebrauch macht rund ein Drittel der Verbraucherinnen und Verbraucher per Anschluss . Ultraschnelles Breitbandnetz (mind. 100 Megabit pro Sekunde) steht 58 Prozent aller Haushalte zur Verfügung und wird von 15 Prozent per Anschluss genutzt. Damit ist der Nutzeranteil seit 2014 um das Fünffache gestiegen. Durchschnittlich haben 91 Prozent der EU-Bürgerinnen und Bürger Zugang zu 4G-Mobilfunknetzen. Der Anteil der Verträge für Mobilfunk-Datendienste ist seit 2013 um 57 Prozent auf insgesamt 90 Prozent gestiegen.
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Digitale Kompetenzen: Zwar gibt es mittlerweile mehr IT-Fachkräfte in der EU, doch die Anzahl der MINT-Absolventinnen und Absolventen hat sich kaum erhöht. Der entsprechende Absolventenanteil im Alter von 20 und 29 Jahren lag 2013 bei 0,18 Prozent und 2017 bei 0,19 Prozent. Auch in der allgemeinen IT-Kenntnis gibt es weiterhin Nachholbedarf, da 43 Prozent der EU-Bürgerinnen und Bürger nicht einmal über elementare IT-Kompetenzen verfügen.
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Öffentliche Online-Dienste: 58 Prozent aller Internetnutzerinnen und -nutzer, die bei ihren Behörden Formulare einreichten, nutzten dafür das Internet – im Vergleich zu 52 Prozent in 2013. 18 Prozent nutzten auch elektronische Gesundheitsdienste.
Andrus Ansip, der für den digitalen Binnenmarkt zuständige Vizepräsident der Kommission, erklärte hierzu: „Dies ist ein – wenn auch kleiner – Schritt in die richtige Richtung hin zur Digitalisierung. Die EU insgesamt macht zwar Fortschritte, diese reichen aber noch nicht aus. Gleichzeitig sind in anderen Ländern und Regionen der Welt raschere Verbesserungen zu verzeichnen. Deshalb sollten wir mehr in die Digitalisierung investieren und zudem den digitalen Binnenmarkt so bald wie möglich vollenden, damit die Leistungsfähigkeit Europas im digitalen Bereich verbessert wird und wir erstklassige Netzanbindungen, Online-Dienste der öffentlichen Verwaltungen und einen lebendigen elektronischen Handel bekommen.“
Quelle: Europäische Kommission
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