Heute stellte die Europäische Kommission ihren neuen Aktionsplan vor, um die Integration des europäischen Binnenmarkts für Finanzdienstleistungen weiter voranzutreiben. Zusammen mit der Strategie für einen digitalen Binnenmarkt soll dieser Aktionsplan europäischen Verbraucherinnen und Verbrauchern einen besseren Zugang und eine größere Auswahl vor allem bei grenzüberschreitenden Finanzdienstleistungen ermöglichen. In dieser Hinsicht sind innovative Technologien und Online-Dienste im Finanzdienstleistungssektor ("FinTech") von zentraler Bedeutung für einen integrierten Binnenmarkt.
Der Aktionsplan umfasst unter anderem folgende Hauptziele:
- Vertrauen in grenzüberschreitenden Dienstleistungen stärken: Bspw. sollen Kfz-Fahrer ihren Schadensfreiheitsrabatt („Bonus-/Malus-System") leichter im Ausland nutzen können. Gebühren für grenzüberschreitende Transaktionen mit Nicht-Euro-Währungen sollen gesenkt werden und die Preisgestaltung bei Versicherungen für Mietwagen soll transparenter werden.
- Unterstützung der Entwicklung innovativer digitaler Dienstleistungen: Möglichkeiten der elektronischen Identifizierung und Vertrauensdienste zur Überprüfung der Kundenidentität sollen erprobt werden. Ferner werden die Praktiken digitaler Anbieter daraufhin geprüft, ob geltende Vorschriften für den Fernabsatz von Finanzdienstleistungen (online oder per Telefon) aktualisiert werden müssen.
Um der europäischen FinTech-Branche ihre Geschäftstätigkeit und Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten, möchte die Kommission die folgenden drei Grundsätze verankern:
- Technologieneutralität: Für Finanzprodukte und -dienstleistungen, die entweder über traditionelle Vertriebswege oder digital gehandelt werden, gelten die gleichen Regeln. Dies soll Innovationen ermöglichen und einheitliche Wettbewerbsvoraussetzungen sicherstellen.
- Verhältnismäßigkeit: Jegliche Vorschriften sollen unterschiedlichen Geschäftsmodellen, Betriebsgrößen und Tätigkeitsfeldern der regulierten Institute gerecht werden.
- Verschärfte Integritätsvorschriften: Verbraucherinnen und Verbraucher soll mehr Transparenz, Vertraulichkeit und Sicherheit gewährleistet werden.
Valdis Dombrovskis, Vizepräsident der Kommission und zuständig für Finanzstabilität, Finanzdienstleistungen und die Kapitalmarktunion, erklärte dazu: „Den europäischen Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie Unternehmen sollte in vollem Umfang ein echter Binnenmarkt für Finanzdienstleistungen zugutekommen. Die Verbraucher sollten Zugang zu den besten Produkten in der gesamten EU und nicht nur im eigenen Land haben. Darüber hinaus wollen wir das gesamte Potenzial der vorhandenen Technologien nutzen. Bei guter Rahmengesetzgebung können Technologien die Finanzbranche und die Art und Weise, wie die Menschen Finanzdienstleistungen in Anspruch nehmen, erheblich zum Positiven verändern."
Quelle: Europäische Kommission
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