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EU-BinnenmarktEU-Verbraucherbarometer zeigt: Grenzüberschreitender Online-Handel weiter auf dem Vormarsch

Gestern veröffentlichte die Europäische Kommission Ergebnisse des EU-Verbraucherbarometers 2017. Dieser belegt, dass immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher in Europa online einkaufen und zudem auch mehr Vertrauen in den Online-Handel – vor allem beim Kauf in einem anderen EU-Land – haben. Das EU-Verbraucherbarometer wird alle zwei Jahre veröffentlicht und beobachtet die nationalen Bedingungen für Verbraucherinnen und Verbraucher in den drei Bereichen Wissen und Vertrauen, Compliance und Durchsetzung sowie Beschwerden und Streitbeilegung. Zudem wird der Integrationsfortschritt des EU-Einzelhandels sowie des Online-Handels beobachtet.

Dies sind einige zentrale Ergebnisse:

  • Das Vertrauen in den Online-Handel hat sich beachtlich erhöht: So verdoppelte sich der Anteil von Verbraucher, die online shoppen von 29,7 Prozent in 2007 auf 55 Prozent in 2017. Auch das Vertrauen in den grenzüberschreitenden Online-Handel stieg im Vergleich zur vorigen Umfrage um 21 Prozentpunkte.
  • Hindernisse bei grenzüberschreitendem Online-Shopping bestehen jedoch weiterhin. So wurde bei 13 Prozent der Befragten eine Zahlung abgelehnt und bei 10 Prozent eine Warenlieferung in ihr Heimatland verweigert.
  • Die Verbraucherbedingungen in den nördlichen und westlichen EU-Ländern sind vergleichsweise besser als im Süden oder Osten. So beschweren sich 94,5 Prozent der Finnen bei Problemen, während dies nur 55,6 Prozent der Bulgaren tun würden. Zudem sind rund 40,9 Prozent der Kroaten unlauteren Geschäftspraktiken, wie aggressiver Marketingtechniken, ausgesetzt – im Gegensatz zu lediglich 3,4 Prozent in Österreich. 
  • Insgesamt wurden allerdings weniger Beschwerden erfasst und Verbraucherinnen und Verbraucher, die angaben, sich beschwert zu haben, waren mit der Handhabung dieser überwiegend zufrieden.
  • Dennoch geben fast ein Drittel der Befragten an, sich nicht zu beschweren, da sie die betroffenen Beträge als zu klein (34,6 Prozent) oder das Verfahren als zu langwierig (32,5 Prozent) einschätzten.

EU-Kommissarin Jourová merkte dazu an: „Mein Ziel war es, das Vertrauen der Bürger und der kleineren Einzelhändler in den digitalen Binnenmarkt zu stärken. Die Verbraucherinnen und Verbraucher fühlen sich jetzt bei Online-Käufen sicherer. Außerdem haben wir ein schnelles Verfahren eingerichtet, damit Verbraucher im Fall der Fälle auch bei Käufen im Ausland ihr Geld zurückbekommen. Nun müssen wir mehr Unternehmen überzeugen, dieser steigenden Nachfrage zu entsprechen."

Quelle: Europäische Kommission

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