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Grelle, S. et al.Die Rolle von Framing und Aufwand bei der Akzeptanz von Green Nudging

Leseempfehlung

Autorinnen und Autoren: Sonja Grelle, Sascha Kuhn, Hanna Fuhrmann-Riebel, Wilhelm Hofmann 
Erscheinungsdatum: April 2024
Publikation: Behavioural Public Policy
 

Ob Nudges bei der Förderung umweltfreundlichen Verhaltens erfolgreich sind, hängt stark von ihrer öffentlichen Akzeptanz ab. Die bisherige Literatur zeigt, dass das Framing von Nudges, d.h. ob sie sich an das Individuum (persönliches Framing) oder an die Gesellschaft (gesellschaftliches Framing) richten, ein entscheidender Faktor für die Akzeptanz von Nudges ist. Da ein persönliches Framing die Kosten hervorhebt, die eine einzelne Person zu tragen hat, um sich an die Regeln zu halten, gehen die Autor:innen davon aus, dass Menschen Nudges eher akzeptieren, wenn sie sich an die Allgemeinheit und nicht an sie selbst richten. Die Autor:innen nehmen daher an, dass der Framing-Effekt bei Nudges, die einen hohen Aufwand erfordern, stärker ist als bei Nudges, die einen geringen Aufwand erfordern. 

Die Forschungsergebnisse der mehrstufigen linearen Regressionsanalysen in zwei Online-Experimenten zeigen jedoch ein entgegengesetztes Muster:

  • Menschen akzeptieren Nudges eher, wenn sie persönlich (im Vergleich zu gesellschaftlich) formuliert sind.
  • Wie vorhergesagt, erhalten Nudges mehr Unterstützung, wenn das intendierte Verhalten als wenig aufwändig wahrgenommen wird.
  • Eine explorative Pfadanalyse zeigt, dass die wahrgenommene Wirksamkeit des Anstoßes die positive Beziehung zwischen persönlichem Rahmen und Akzeptanz des Anstoßes vermittelt. 

Dieses Projekt liefert neue Erkenntnisse über die Erleichterungen und Hindernisse bei der Akzeptanz von Nudges und deren Auswirkungen auf die Politik.

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