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UmweltpolitikDeutsche Verbraucher sollen künftig mehr für Plastiktüten zahlen

Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat einen Entwurf präsentiert, um den Verbrauch von Plastiktüten in Deutschland zu reduzieren. Hintergrund bildet die Europäische Verpackungsrichtlinie, die im April diesen Jahres verabschiedet wurde und bis November 2016 in nationales Recht umgesetzt werden muss. In Deutschland liegt der Pro-Kopf-Verbrauch derzeit bei 71 Plastiktüten pro Jahr und soll laut EU-Richtlinie bis zum Jahr 2025 auf maximal 40 Plastiktüten reduziert werden.

Der HDE-Entwurf umfasst die folgenden wesentlichen Punkte:

  • Plastiktüten sollen ab dem nächsten Jahr mindestens 20 Cent im Handel kosten, davon ausgeschlossen sind sogenannte Hemdchenbeutel, bspw. für Frischware im Supermarkt.
  • Über die konkrete Preisgestaltung bei Plastiktüten sollen Unternehmen jedoch weiterhin selbstständig entscheiden können.

Barbara Hendricks, Bundesumweltministerin, begrüßte diesen freiwilligen Vorschlag der Industrie und kommentierte den EU-Richtlinienvorschlag mit folgenden Worten: „Wir wollen die neuen Zielvorgaben der EU erreichen. Ich setze dabei zunächst auf die Kooperation des Handels durch freiwillige Selbstverpflichtungen. (…) Es spricht viel dafür, zunächst zu prüfen, ob und wie sich freiwillige Maßnahmen ausweiten lassen. Darüber werde ich mit den Umwelt- und Verbraucherverbänden, den Ländern sowie der betroffenen Wirtschaft reden. Eine solche Maßnahme könnte z. B. eine Selbstverpflichtung des Handels sein, mit der die entgeltliche Abgabe von Kunststofftragetaschen ausgeweitet würde.“

Weitere Informationen und BMUB-Interview 

Quelle: BMUB