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Züger, T. et al.Civic Coding – Grundlagen und empirische Einblicke zur Unterstützung gemeinwohlorientierter KI

Leseempfehlung

Autorinnen und Autoren:
Theresa Züger, Judith Faßbender, Freia Kuper, Sami Nenno, Anna Katzy-Reinshagen & Irina Kühnlein

Erscheinungsdatum:
2022

Publikation:
im Rahmen der Initiative Civic Coding vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) & Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)

Künstliche Intelligenz (KI) ist Thema vieler Schlagzeilen. Technischen Systemen, die KI integrieren, wird großes Potenzial zugesprochen und es wird davon ausgegangen, dass sich mit ihrer Verbreitung gesellschaftliche und politische Prozesse nachhaltig verändern werden. Eine häufig beschriebene Hoffnung ist, dass KI-Systeme so zum Einsatz kommen, dass sie einem kollektiven gesellschaftlichen Wohl dienen. Dieser Vision einer gemeinwohlorientierten Technologieentwicklung fügt diese Studie eine konkrete empirische Auseinandersetzung hinzu. Die Studie stellt in den Fokus, wie Gemeinwohl definiert werden und wie folglich eine Orientierung am Gemeinwohl mithilfe von Technologien sowie im Prozess der Technologieentwicklung gelingen kann. Auf Basis qualitativer Expert*inneninterviews und Fallstudien nähert sich die vorliegende Studie dem Feld gemeinwohlorientierter KI-Entwicklung, das als solches erst im Entstehen begriffen ist. Diese Studie basiert auf der Vielfalt unterschiedlicher Praxisperspektiven und Expert*innenstimmen, die an vielen Stellen zu Wort kommen. Diese Expert*innen beantworten aus je eigenen Erfahrungen, welche Potenziale, Risiken, Herausforderungen und Bedarfe sie für die Entstehung und den Einsatz von gemeinwohlorientierter KI erkennen. Die Vielstimmigkeit dieser Studie spiegelt den Kern ihres Gegenstandes wider: Gemeinwohl wird stets diskursiv entwickelt und verweigert sich universalen und abschließenden Festschreibungen. Gleichzeitig kann diese Studie große Übereinstimmungen bezüglich der Vorstellungen der Expert*innen aufzeigen, welche Anforderungen und Voraussetzungen maßgeblich für die Entwicklung von KI-Systemen sind, die dem Gemeinwohl dienen sollen. So wird beispielsweise klar, dass unter anderem Problemzentrierung, Partizipation, Offenheit und Nachhaltigkeit wichtige Voraussetzungen für gemeinwohlorientierte Technikentwicklung darstellen. Die Studie gibt einen Überblick über das neu entstehende Feld und stellt dar, welche Überzeugungen, Erfahrungen, aber auch Herausforderungen dieses Feld verbinden, um letztlich zentrale Probleme und Bedarfe herauszukristallisieren und Lösungsansätze aufzuzeigen. Insbesondere bringt die Studie die Vielfältigkeit der Projekte und Akteur*innen sowie der Erfahrungen und Ansichten zum Ausdruck.

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