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DigitalisierungBundeskartellamt identifiziert Probleme beim Scoring im Online-Shopping und formuliert Empfehlungen

Das Bundeskartellamt hat eine Sektoruntersuchung zum sogenannten Scoring im Online-Shopping, also der Bewertung der Kreditwürdigkeit von Kund:innen, veröffentlicht. Das Scoring läuft für die Verbraucher:innen weitestgehend unbemerkt. Die Untersuchung kritisiert vor allem das aktuelle Vorgehen bei der Bonitätsprüfung während des Online-Shoppings und zeigt erhebliche verbraucherrechtliche Bedenken auf. Die Untersuchung offenbart mangelnde Transparenz für Verbraucher:innen und rechtlich unsichere Methoden bei der Datenverarbeitung durch Online-Händler sowie Zahlungsdienstleister. Auch die mögliche Diskriminierung bei den Bonitätsprüfungen, beispielsweise aufgrund des Wohnorts wird kritisiert.

Hauptbefunde:

  • Transparenzdefizite: Viele Verbraucher:innen werden nur unzureichend über Bonitätsprüfungen informiert. Sie wissen also nicht, welche Daten für ihre Bonitätsbewertung genutzt werden und wie diese Daten verarbeitet werden.
  • Rechtsunsicherheiten: Rechtliche Grundlagen der Datenverarbeitung werden nicht immer eingehalten. Viele Unternehmen halten sich nicht konsequent an die vorgeschriebenen Datenschutzbestimmungen, was zu Unsicherheiten bei Verbraucher:innen und Unternehmen führt.

Forderungen: Es wird empfohlen, dass Verbraucher:innen besser informiert werden, welche Daten für das Scoring verwendet werden und wie der Score berechnet wird. Transparente Informationen sollen den Kund:innen helfen, die Bonitätsbewertung nachzuvollziehen und Vertrauen in die Verfahren zu gewinnen. Das Bundeskartellamt empfiehlt außerdem, die rechtlichen Vorgaben für Bonitätsprüfungen zu präzisieren und deren Einhaltung konsequenter zu überwachen.

Quelle: Bundeskartellamt
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