ConPolicy
Kontakt

Britische Finanzaufsicht veröffentlicht Handlungsempfehlungen zu Anreizstrukturen

Die britische Finanzaufsicht (FSA) hat eine finale Fassung von Handlungsempfehlungen veröffentlicht, die Finanzdienstleister darin unterstützen sollen, ihre Anreizstrukturen so umzubauen, dass ein Fehlverkauf von Finanzprodukten minimiert wird.

Bereits im September 2012 veröffentlichte die FSA Untersuchungsergebnisse und einen Entwurf von Handlungsempfehlungen für Anreizstrukturen. Die jetzt veröffentlichte finale Fassung basiert auf dem Entwurf und konkretisiert einige Aspekte.

Der Direktor der FSA, Martin Wheatley, erklärte hierzu: „Mit dieser finalen Fassung stellen wir klar, was wir von Finanzdienstleistern hinsichtlich ihrer Anreizstrukturen erwarten. Hiermit gehen wir einen bedeutenden Schritt hin zu einer Kultur, in der Verbraucher nicht nur als Verkaufsziele gesehen, sondern als Menschen, die beraten werden sollen, gesehen werden.“

Gleichzeitig kündigte Wheatley an, dass die Aufsicht ihre Marktüberwachung gerade auch hinsichtlich der Anreizstrukturen ausweiten und kontrollieren wird, wie diese Handlungsempfehlungen umgesetzt werden.

Die Ergebnisse der Marktuntersuchung, die im September 2012 veröffentlicht wurden (siehe auch ConPolicy News vom 05.09.2012), zeigen, dass:

  • Unternehmen die Risiken, die aus den Anreizstrukturen resultieren, nicht ausreichend identifiziert und Kontrollmechanismen eingeführt hätten. Einige dieser Strukturen waren so komplex, dass selbst das Management diese nicht mehr verstand.
  • die Verkaufsqualität in der Regel im Vergleich zur Verkaufsquantität eine untergeordnete Rolle spielte.
  • der Bonus einiger Vertriebsleiter von den Umsätzen ihrer Mitarbeiter abhing. Dieses führte zu einem Interessenkonflikt, da der Vertriebsleiter auch dafür zuständig war, die Qualität der Abschlüsse zu überprüfen.

 

Weitere Informationen: http://www.fsa.gov.uk/library/communication/pr/2013/004.shtml

Quelle: FSA