ConPolicy zum Start der neuen Legislaturperiode
Verbraucherpolitik mit Ambitionen – jetzt kommt es auf die Umsetzung an
Die neue Regierung aus CDU, CSU und SPD hat sich für eine verbraucherfreundliche Politik viel vorgenommen – das ist ausdrücklich zu begrüßen! Wichtige Schritte stehen insbesondere in den Bereichen Energie, Mobilität, Altersvorsorge, Wohnen, sozial verträglicher Klimaschutz, Förderung nachhaltigen Konsums sowie im wirtschaftlichen und digitalen Verbraucherschutz an. Besonders begrüßen wir zudem die flächendeckende Einführung von Praxischecks als neues Instrument für eine alltagsnahe und menschenzentrierte Politikgestaltung.
Entscheidend wird nun sein, dass die im Koalitionsvertrag festgelegten Ziele innerhalb der Legislaturperiode konsequent umgesetzt werden. Hierfür braucht es vor allem ein starkes Verbraucherschutzressort. Mit Blick auf den Ressortwechsel vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz in das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz bleibt zu hoffen, dass dies nicht mit einer personellen Schwächung einhergeht und die Eingliederung zeitnah gelingt.
Für diese Aufgabe und alle anstehenden Vorhaben wünschen wir der neuen Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz, Dr. Stefanie Hubig, viel Erfolg und alles Gute.
Neue Erkenntnisse zu Jugendlichen, die sich nicht für Umwelt- und Klimaschutz engagieren, veröffentlicht
Wer engagiert sich… nicht?
Was hält junge Menschen davon ab, sich für Umwelt- und Klimaschutz zu engagieren? Wer sind diese Personen und wie kann man sie erreichen?
Mit genau diesen Fragen befasste sich das erste Arbeitspaket des Projekts „Jugendengagement für Nachhaltigkeit stärken durch Dialog und transformatives Lernen“, das ConPolicy gemeinsam mit mehreren Projektpartnern im Auftrag des Umweltbundesamtes durchführt. Im Zentrum der Analyse standen Jugendliche, die sich bislang nicht aktiv für Nachhaltigkeit engagieren. Unsere kombinierte Zielgruppen- und Akteursfeldanalyse zeigt: Die persönliche Ansprache über vertraute Personen wie Freund:innen, Familie oder Vereinsmitglieder ist besonders wirksam. Darüber hinaus sollten soziale Medien bespielt werden, da sich die Zielgruppe häufig über diesen Weg informiert. Schließlich ist eine Kontaktaufnahme über Organisationen wie Sport- und Kulturvereine erfolgversprechend. Inhaltliche Anknüpfungspunkte bieten dabei niedrigschwellige Einstiegsthemen wie Konsum, Technik oder soziale Gerechtigkeit.
Die Ergebnisse dieser Zielgruppenanalyse basieren auf bestehenden Studien und wurden durch Interviews mit Vertreter*innen der Jugendarbeit ergänzt. Sie bilden eine fundierte Grundlage für die Entwicklung neuer Beteiligungsformate im weiteren Projektverlauf.
Den Bericht können Sie hier abrufen. Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier.
Factsheet im Auftrag des Umweltbundesamtes veröffentlicht
Erfahrungen aus der Praxis zum Einsatz materieller, immaterieller und spielerischer Anreize
Wie können Menschen dazu bewegt werden, ihr Mobilitätsverhalten nachhaltiger zu gestalten? Technische Innovationen und neue Infrastrukturen sind wichtige Voraussetzungen – doch um sie auch zu nutzen, braucht es zusätzliche Impulse, die zum Umdenken und Handeln anregen.
Das Factsheet „Anreize für nachhaltiges Mobilitätsverhalten“ stellt 12 internationale Praxisbeispiele vor, in denen unterschiedliche Formen von Anreizen erfolgreich umgesetzt wurden – darunter materielle Anreize wie Prämien oder Vergünstigungen, immaterielle Anreize wie maßgeschneiderte Beratung oder komfortablere Infrastruktur sowie spielerische Anreize, wie Wettbewerbe.
Die vergleichende Untersuchung der Beispiele zeigt: Anreize wirken dann besonders gut, wenn sie gezielt auf lokale Kontexte zugeschnitten sind, politisch unterstützt werden und auf funktionierende Mobilitätsangebote treffen. Gleichzeitig wird deutlich, dass der Einsatz solcher Maßnahmen oft mit personellem und finanziellem Aufwand verbunden ist – sich dieser aber lohnt, wenn damit nachhaltige Mobilitätsalternativen gestärkt werden können.
Erarbeitet wurde die Veröffentlichung von ConPolicy – Institut für Verbraucherpolitik gemeinsam mit dem Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) im Auftrag des Umweltbundesamtes. Das Factsheet richtet sich an Fachleute aus Verwaltung, Politik und Praxis, die gezielt Anreizmaßnahmen zur Förderung nachhaltiger Mobilität entwickeln oder verbessern möchten.
Das Factsheet können Sie hier abrufen. Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier.
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