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EU Verbraucherbarometer: Europäischer Binnenmarkt für Verbraucher ist noch nicht erreicht

Die Europäische Kommission hat heute die Ergebnisse des 9. Verbraucherbarometers veröffentlicht. Hierin kommt sie zu dem Ergebnis, dass sich das Verbraucherschutzniveau in den EU-Mitgliedsstaaten erheblich voneinander unterscheidet.

Aus Sicht der EU-Kommission zeigen die Ergebnisse, dass größere Anstrengungen notwendig sind, um sicher zu stellen, dass Verbraucher mit Vertrauen und einfach über europäische Ländergrenzen hinweg online wie auch offline Güter kaufen können. Besonders sticht aus EU-Sicht hervor, dass das Verbrauchervertrauen bei länderübergreifenden Käufen zurückgegangen und die Inanspruchnahme von Rechtshilfe für Entschädigung gestiegen ist. Ein einfaches Beispiel zeigt das mangelnde Vertrauen europäischer Verbraucher: Nur 35% der EU-Verbraucher fühlen sich beim Online-Kauf in anderen EU- Staaten sicher und sieben von zehn Verbrauchern wissen nicht, was sie machen müssen, wenn sie Produkte erhalten, die sie nicht bestellt haben. 

Die Hauptergebnisse zusammengefasst lauten:

Der elektronische Handel wächst, insbesondere in den inländischen Märkten: Ein Anstieg von 38% auf 41% wurde bei Verbrauchern verzeichnet, die im Inland online einkaufen, verglichen mit einem Anstieg von 9,6% auf 11% bei grenzüberschreitenden Einkäufen. Zu den häufigsten Hinderungsgründen zählen, dass in das Land des Verbrauchers nicht geliefert wird oder dass der Online-Händler ausländische Debit- oder Kreditkarten nicht akzeptiert.

Große Unterschiede bei Verbraucherbedingungen innerhalb der EU: Die Zahl der Verbraucher, die sich adäquat durch gesetzliche Bestimmungen geschützt fühlen, variiert zwischen 18% und 76%. Insgesamt scheinen die Verbraucherbedingungen im nördlichen und westlichen Europa am besten zu sein.

Große sozio-demografische Unterschiede: Ältere Menschen, Menschen mit geringer Bildung, Erwerbslose, Arbeiter und Verbraucher ohne einen eigenen Internetanschluss profitieren am wenigsten von ihren Rechten und den bestehenden Möglichkeiten.

Rechtswidrige Geschäftspraktiken bestehen fort: Nach Einschätzung von Verbrauchern und Einzelhändlern haben illegale Geschäftspraktiken in den letzten vier Jahren nicht deutlich abgenommen. Über 50% der befragten Verbraucher sind der Ansicht, dass sie sehr wahrscheinlich im Internet mit solchen Praktiken in Berührung kommen.

Das Verbraucherbarometer ist ein regelmäßiger Bericht über die Integration des EU-Binnenmarktes aus Verbrauchersicht und über die Qualität des Verbraucherumfelds in den einzelnen Ländern. Eine Neuerung dieses Jahr ist die vom Europäischen Parlament geforderte Aufschlüsselung der Daten nach sozio-demografischen Kriterien.

 

Weitere Informationen: 9th Consumer Scoreboard - July 2013 (Englisch): http://ec.europa.eu/consumers/consumer_research/editions/cms9_en.htm

Quelle: Europäische Kommission