Abgeordnete des Ausschusses für Binnenmarkt und Verbraucherschutz (IMCO) des Europäischen Parlaments haben sich gestern informell mit der EU-Ratspräsidentschaft auf eine weitreichende europäische Strategie geeinigt, die das Ziel verfolgt, Verbraucherorganisationen und Preisvergleichswebseiten zu stärken. Die neue Verbraucherstrategie wird für den Zeitraum 2014–2020 gelten und setzt einen Fokus auf die Themen Produktsicherheit, Verbraucherinformation und Bildung, Wiedergutmachung und Vollzug. Der Vorschlag muss jetzt noch förmlich vom Rat und vom IMCO-Ausschuss gebilligt werden. Der Ausschuss wird sich hiermit in einem der kommenden Sitzungen befassen, so dass eine Plenarabstimmung in diesem Jahr noch möglich ist.
Dabei haben die EU-Abgeordneten hervorgehoben, dass die neue Strategie ein besonderes Augenmerk auf verletzliche Verbrauchergruppen wie ältere Menschen und Minderjährige richten wird. Diesen falle es schwerer, ihre Verbraucherrechte gänzlich zu verstehen und folglich auch anzuwenden. Verbraucherorganisationen, die auf der EU-Ebene aktiv sind, sollen überdies stärker unterstützt werden, da sie Verbrauchern beistehen, ihr Vertrauen in die Märkte stärken und somit den Binnenmarkt verbessern. Die Maßnahmen beinhalten auch den Vorschlag, ein Onlineportal für Verbrauchergruppen auf Basis frei zugänglicher Trainingsmaterialien zu errichten. Das Portal soll den Wissensaustausch und „good practice“-Beispiele fördern.
„In unserer Gesellschaft, in der der Reichtum an verfügbaren Informationen uns nahezu überschwemmt, sehen wir eine Notwendigkeit, Verbraucher mit Informationsquellen auszustatten, die nicht nur den Preis vergleichen, sondern auch die Qualität und den Service. Deshalb begrüße ich die Initiative, die Entwicklung von verlässlichen Vergleichswebseiten zu fördern“, sagte der französische Berichterstatter der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa ALDE, Robert Rochefort, nach Abschluss der Verhandlungen.
Weitere Informationen:
http://www.robertrochefort.eu/programme-consommateurs-nous-avons-un-deal/ und Vorschlag für eine VERORDNUNG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES über ein Verbraucherprogramm 2014-2020
http://ec.europa.eu/consumers/strategy/docs/proposal_consumer_programme_2014-2020_de.pdf
Quelle: Robert Rochefort