ConPolicy Newsletter 2025 10

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  Neues von ConPolicy

Digitale Verantwortung für Deutschland
Restplätze: CDR-Konferenz 2025 am 06. Oktober in Berlin

Am 6. Oktober 2025 findet die CDR-Konferenz der Corporate Digital Responsibility Initiative von 11:00 bis 16:00 Uhr in Berlin statt und es gibt noch Restplätze.

Dieses Jahr wollen wir vor dem Hintergrund der digitalpolitischen Prioritäten der neuen Bundesregierung sowie des Gegenwinds und der Hürden, die national und international u.a. auch im Digitalisierungsbereich spürbar sind, ein klares Zeichen setzen: Jetzt erst recht: Digitale Verantwortung für Deutschland. Die Veranstaltung richtet sich – wie auch bei den vergangenen Konferenzen – primär an Unternehmensvertreter:innen und Akteure des Verbraucherschutzes, aber auch an weitere zivilgesellschaftliche und politische Akteure sowie die Wissenschaft. 

Zum Programm und zur Anmeldung geht es hier.

Seit Januar 2023 wird die Geschäftsstelle der CDR-Initiative durch das ConPolicy Institut für Verbraucherpolitik und concern betrieben.

Deutliche Forderungen nach Praxischecks und bürgerzentriertem Service
Bundeskabinett beschließt Modernisierungsagenda

Die am 2. Oktober verabschiedete Modernisierungsagenda macht klar: Bürokratieabbau erfordert die Einbindung der Zielgruppen. Praxischecks werden als Standardinstrument genannt. Sie sollen unter Einbindung von Bürger:innen, Unternehmen und Verwaltung bürokratische Hürden identifizieren und auflösen – und so das Leben aller spürbar einfacher machen. Zukünftig sollen Praxischecks mehrmals jährlich ressortübergreifend durchgeführt werden.
Ein weiterer begrüßenswerter Punkt: Bürgerzentrierter Service!

Insgesamt ziehen sich die Begriffe Adressatenorientierung, Nutzerzentrierung und Praxistauglichkeit durch die gesamte Agenda und bilden somit die Grundlage für viele der geplanten Reformen.

ConPolicy hat jahrelange Erfahrung in der Entwicklung und Evaluierung nutzerorientierter Politik. Mit unseren Kompetenzen in Verhaltenswissenschaften und wissenschaftlicher Evaluation gestalten wir Prozesse und Services einfacher, verständlicher und letztlich schneller für alle. Erfolgreiche Zielgruppeneinbindung durch Stakeholder-Workshops, Fokusgruppen und Befragungen ist für uns Alltag.

Weitere Informationen zu unserem Angebot zur Durchführung von Praxischecks finden Sie hier

Veröffentlichung von Forschungsergebnissen als Forschungsposter und im Tagungsband
Forschungsprojekt PRIME – Privatheit im Metaversum auf der Plattform Privatheit

Das Team des Forschungsprojekts PRIME – Privatheit im Metaversum war mit einem Forschungsposter auf der diesjährigen Jahreskonferenz der Plattform Privatheit in Berlin vertreten. Präsentiert wurden die neuesten Ergebnisse eines Online-Experiments, in dem Designinterventionen mittels Videovignetten getestet wurden.

Die Ergebnisse im Überblick:

  • Die Offenlegung der Identität von KIs und Bots über die Chatfunktion wird gut verstanden.
  • Per Default aktivierte Schutzblasen können vor Übergriffen im virtuellen Raum schützen.
  • Zeitliche Reminder helfen Nutzenden, besser zu verstehen, welche Daten von ihnen aktuell erfasst und verarbeitet werden.
  • Virtuelle Datenschutzassistenten und zentrale Einwilligungen im Sinne eines Personal Information Management-Systems (PIMS) konnten bislang keine Wirkung bei der besseren Information der Nutzenden über erfasste Daten erzielen.

Außerdem wurde das neueste Experiment zur Thematik des Bystander-Effekts in virtuellen Räumen vorgestellt. Tagungsteilnehmende konnten über eine VR-Brille am Experiment teilnehmen.

Im Rahmen der Plattform Privatheit wurden zudem zwei Veröffentlichungen des Forschungsteams präsentiert:

  • Der Beitrag zu den Ergebnissen der Fokusgruppen erschien im Tagungsband der Plattform Privatheit.
  • Die Umfrageergebnisse wurden als Short Paper in die Poster Proceedings aufgenommen.

Weitere Informationen zum Forschungsprojekt finden Sie hier

Neue Publikation für das Umweltbundesamt
Strukturelle und praktische Hürden erschweren nachhaltiges Online-Shopping

Verbraucher:innen stehen im digitalen Raum vor vielfältigen Herausforderungen, wenn es um nachhaltigen Konsum geht. Ziel einer Studie im Auftrag des Umweltbundesamts durchgeführt von ConPolicy war es daher, den Status quo und die Nutzung digitaler Verbraucherinformationen zu nachhaltiger Produktwahl und Angeboten der Kreislaufwirtschaft zu untersuchen. Im Fokus standen dabei die sogenannten R-Strategien: Reduzieren, Wiederverwenden, Recyceln. Grundlage bildeten eine umfassende Literaturanalyse, qualitative Interviews mit Verbraucher:innen sowie ein Expert:innen-Workshop.

Die Ergebnisse zeigen deutlich: Nachhaltiger Konsum spielt im digitalen Alltag bislang nur eine Nebenrolle. Digitale Plattformen, Suchmaschinen und Vergleichsportale fördern primär den schnellen Neukauf. Zirkuläre Optionen wie Reparatur, Second-Hand oder Miete sind kaum sichtbar und schwer zugänglich. Empfehlungsalgorithmen, Werbung und Filterfunktionen bevorzugen meist preisgetriebene Angebote und neue Produkte.

Hinzu kommen praktische Hürden: Verbraucher:innen sehen Unsicherheiten hinsichtlich Qualität und Verfügbarkeit, zusätzlich entsteht ein erhöhter Rechercheaufwand. Kaufentscheidungen sind deshalb stark von Preis, Komfort und schneller Lieferung geprägt. Nachhaltige Optionen finden vor allem dann Beachtung, wenn sie prominent in den Kaufprozess integriert oder bereits hohe individuelle Motivation vorhanden ist. Gleichzeitig äußern viele Verbraucher:innen den Wunsch nach einfach verständlichen, glaubwürdigen und gut eingebetteten Informationen, die ohne großen Aufwand nutzbar sind.

Auf dieser Basis formuliert die Studie konkrete Empfehlungen für Politik und Unternehmenspraxis. Dazu gehören die stärkere Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in digitale Such- und Vergleichsinstrumente, die Entwicklung von Qualitätsstandards im Gebrauchtkauf sowie eine bessere Sichtbarkeit von Reparaturangeboten. Damit könnten digitale Plattformen künftig einen wichtigen Beitrag zur Förderung nachhaltigen Konsums leisten.

Den veröffentlichten Bericht finden Sie hier.

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